Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten Keller mit Werkstatt
Kleinere handwerkliche Arbeiten fallen in jedem Haushalt an. Um nicht jedes Mal einen Handwerker rufen zu müssen, bietet es sich an, im Keller eine kleine Werkstatt einzurichten. Versierte Heimwerker können so schnell den verstopften Abfluss reinigen, Einrichtungsgegenstände umbauen oder auch mal eine Maschine reparieren. Wer solche handwerklichen Tätigkeiten in Eigenregie übernehmen kann, der kann im Laufe der Jahre viel Geld sparen.
Damit die anfallenden Arbeiten schnell und zügig von der Hand gehen, sollten Werkzeug und Maschinen ihren festen Platz haben, damit nicht lange in der Wohnung alles zusammengesucht werden muss. Kellerräume, die als Werkstatt eingerichtet sind, bieten viele Möglichkeiten und werden von den Hausbesitzern auch gerne genutzt. Die folgenden Tipps und Ideen sollen zeigen, wie die Hobbywerkstatt im Untergeschoss des Hauses aussehen kann, damit Heimwerker funktionell arbeiten können.
Vorbereitung und Planung
Mit der entsprechenden Vorbereitung und Planung bietet selbst ein kleiner Keller ausreichend Platz und eine Werkbank oder einen Arbeitstisch aufzustellen. Als Erstes muss im Kellerraum, in dem die Werkstatt entstehen soll, für Ordnung gesorgt werden. Dies bedeutet, dass alle Dinge, die nicht mehr benötigt werden, aussortiert und entsorgt werden. Der Rest wird sortiert und übersichtlich verstaut. Sinn und Zweck dieser Aktion ist es, dass eine gewonnene Freifläche nicht sofort wieder zugestellt wird.
Kann keine Werkbank gestellt werden, reicht auch eine ausreichend große und stabile Platte, die mit zwei Böcken als Untergestell schnell zur Werkbank umfunktioniert werden kann. Wird die Platte nicht benötigt, kann sie an die Wand oder hinter die Tür gelehnt werden.
Bei Planung der Werkstatt sollten Heimwerker an Aufbewahrungsboxen in verschiedenen Größen denken, denn diese bieten ausreichend Platz für Kleinteile, die so jederzeit griffbereit sind.
Raumgestaltung und Layout
Für die Werkstatt im Keller bietet sich ein unempfindlicher und pflegeleichter Boden an. Wenn mehrere Maschinen gleichzeitig laufen sollen, dann sollte der Keller mindestens mit 16 Ampere abgesichert werden. Dadurch wird das Stromnetz nicht zu stark belastet und im Rest des Hauses können ebenfalls Elektrogeräte genutzt werden.
Wichtigstes Utensil in der Werkstatt ist die Werkbank oder etwas Ähnliches. Des Weiteren darf eine Werkzeugwand nicht fehlen. Diese kann aus Lochplatten und verschiedenen Konsolen bestehen und wird mit Dübeln und Schrauben an der Wand befestigt. Schränke oder Regale sorgen für weiteren Stauraum.
Für ermüdungsfreies Arbeiten sollte die Werkbank oder die Arbeitsplatte eine Tiefe von mindestens 70 cm haben und ca. 90 cm hoch sein. Die Länge sollte mindestens 60 cm betragen – wobei die Vorderseite abgestützt sein sollte. Eine solche Arbeitsfläche kann jeder Heimwerker aus Platten und Latten auch selbst bauen. Dies wäre dann sein erstes Arbeitsstück, das er in Eigenregie hergestellt hat.
Nicht zu vergessen ist ein Waschbecken in der Werkstatt, damit nach getaner Arbeit der gröbste Schmutz von den Händen gewaschen werden kann und nicht in den Wohnraum gebracht wird.
Beleuchtung und Belüftung
Die wenigsten Arbeiten lassen sich mit dem üblichen Kellerlicht erledigen. Bewährt haben sich spezielle LED-Lichtleisten für den Kellerbereich. Diese Lichtleisten liefern nicht nur helles Licht, sondern sind auch sparsam im Verbrauch. Die LED-Lampen lassen sich am Arbeitstisch sowie an den Regalen befestigt. So bieten die Lampen ausreichend Helligkeit zum Arbeiten oder wenn etwas gesucht wird. Ausreichend Licht bieten LED-Leuchten mit ca. 270 Lumen pro Quadratmeter. Die Farbtemperatur sollte mindestens 5300 Kelvin betragen. Das so entstehende helle und bläuliche Licht sorgt für mehr Konzentration und wirkt entsprechend anregend.
Ganz wichtig für die Werkstatt im Keller ist eine gute Belüftung. Zum einen vertreibt sie nicht nur den unangenehmen Kellergeruch, sondern beugt auch der Bildung von Schimmel durch Feuchtigkeit vor. Ist der Keller mit einem Fenster ausgestattet, sollte dies beim Arbeiten stets geöffnet werden. Zusätzlich sollte auch über den Einbau einer speziellen Anlage nachgedacht werden, die die Luft über dem Arbeitsbereich absaugt. Bewährt haben sich hierzu Lüftungsanlagen mit einer eigenen Wärmerückgewinnung, da hier anhand von Sensoren die Luftfeuchtigkeit gemessen wird.
Soll die Kellerwerkstatt auch im Winter genutzt werden, dann bietet sich der Einbau einer Heizung an. Ist es im Keller zu kalt, kommt es nicht nur zu steifen Fingern beim Heimwerker, sondern er verliert schnell die Lust an seinen Projekten.
Elektrik und Energieversorgung
Wie bereits erwähnt, sollte der Kellerraum mit mindestens 16 Ampere abgesichert sein. Des Weiteren müssen ausreichend Steckdosen vorhanden sein, damit nicht mit Verlängerungskabel gearbeitet werden muss oder permanent die Maschinen ein- und ausgesteckt werden müssen. Wichtig hierbei ist, dass alle Steckdosen und Stromanschlüsse vor Feuchtigkeit geschützt sind.
In jedem Fall muss an einen Starkstromanschluss gedacht werden, denn viele Maschinen benötigen für den Betrieb einen solchen. Nach Möglichkeit sollte der Keller mit einem eigenen Verteilerkasten sowie eigenen Sicherungen und einem FI-Schalter ausgestattet sein. Kommt es doch mal zu einem Kurzschluss, sitzt nicht das ganze Haus im Dunkeln.
Nach Beendigung der Heimwerkertätigkeiten sollten alle Maschinen stromlos gemacht werden, damit es nicht zu einem ungewollten Kurzschluss kommt.
Werkzeuge und Ausrüstung
Die Werkstatt im Keller wird erst durch das richtige Werkzeug sowie die entsprechenden Maschinen komplett. Doch was benötigt ein Heimwerker wirklich? Die folgenden Tipps zeigen, was als Basics für eine gute Kellerwerkstatt vorhanden sein sollte:
Werkzeug
- Fuchsschwanz
- Puksäge
- Wasserwaage
- Zollstock
- Teppichmesser/Cuttermesser
- Schraubenzieher mit Bits in verschiedenen Größen
- Hammer
- Maulschlüssel-Set
- Innensechskantschlüssel-Set
- Schraubenschlüssel
- Kombizange
- Spachtel
- Schraubzwingen
- Pinsel
- Stifte
- Handfeger mit Kehrschaufel
Maschinen
- Schlagbohrmaschine
- Akkuschrauber
- Doppelschleifer oder Schleifbock
- Nass- und Trockensauger mit Anschluss für Werkzeuge
Lärmschutz
Soll der Ärger mit den Nachbarn nicht schon vorprogrammiert sein, dann ist auf einen entsprechenden Lärmschutz sowie auf das Einhalten der Ruhezeiten zu achten. Kommen sehr oft elektrische Maschinen zum Einsatz, bietet es sich an, die Kellerwände mit einer Schalldämmung zu versehen. Um zusätzlichen Lärm zu vermeiden, sollten bei solchen Tätigkeiten die Fenster stets geschlossen bleiben.
Der Heimwerker selbst sollte im eigenen Interesse bei seinen Arbeiten stets einen Gehörschutz tragen.
Arbeitssicherheit und Ordnung
Neben dem erwähnten Gehörschutz sollte der Heimwerker je nach Tätigkeit eine Schutzbrille sowie eine Staubschutzmaske tragen. Wichtig ist auch, dass festes Schuhwerk sowie entsprechende Kleidung getragen wird, damit Bindebänder und dergleichen gar nicht erst in Maschinen gelangen können. Lange Haare müssen immer zusammengebunden werden.
Im Keller muss in jedem Fall ein Erste-Hilfe-Kasten vorhanden sein, denn es kommt schneller zu einem Unfall als man denkt. Der Verbandskasten muss in der Nähe der Werkbank stehen, sodass er schnell griffbereit ist. Beim Inhalt ist auf folgendes zu achten:
- Pflaster
- Verbandsmaterial
- Mullbinden
- Schere
- Lösung zur Desinfektion
- Feuerdecke
- Augenspülung
Das Mobiltelefon sollte sich immer in Reichweite befinden, sodass im Notfall schnell professionelle Hilfe angefordert werden kann.
Am Ende eines Arbeitstages in der Kellerwerkstatt, sollte diese immer aufgeräumt werden, denn nichts bringt weniger Spaß als wenn der nächste Tag in der Werkstatt gleich mit Unordnung beginnt.
Kosten und Budgetierung
Zu den Kosten gibt es keine pauschale Antwort, da hier es darauf ankommt, wie jeder seine Werkstatt einrichtet. Jeder Heimwerker muss für sich entscheiden, welche Werkzeuge und Maschinen er benötigt und wie er den Raum bzw. die Kellerwände im Haus seinem Bedarf entsprechend gestalten möchte.
Fazit
Soll die Werkstatt im Keller regelmäßig genutzt werden, dann muss neben Zeit auch Geld für die Einrichtung investiert werden. Ein entsprechendes Ordnungssystem für die Wände wie zum Beispiel eine Werkzeugwand hilft leichter Ordnung zu halten, denn so haben Maschine, Werkzeuge und Kleinteile einen festen Platz und es muss nicht bei jedem Arbeitsschritt nach irgendwas gesucht werden. Für den Anfang reicht eine kleine Einrichtung, die dann bei Bedarf aufgestockt werden kann.
Wer zur Miete wohnt, sollte vor der Einrichtung der Werkstatt erst den Vermieter um Erlaubnis fragen.